Frauen: Handballkrimi ohne Happy-End für HSV-Sieben

HSV-Team verliert Sachsenliga-Erzgebirgsderby
Sachsenliga: HSV 1956 Marienberg - SV Schneeberg 26:27 (Hz 12:15)

Das Sachsenliga-Erzgebirgskreis-Derby zwischen den Frauenteams des HSV 1956 Marienberg und dem SV Schneeberg, das vor einer großen, würdigen Zuschauerkulisse in der Sporthalle „Am Goldkindstein“ in Marienberg stattfand, entpuppte sich wieder als ein bis zur letzten Sekunde spannender Handballkrimi. Leider gab es dabei im letzten Saison-Heimspiel der HSV-Sieben kein Happy-End. Denn anstatt des erhofften und angestrebten Heimsieges, bejubelten die Schneebergerinnen mit ihren Fans ihren knappen 27:26 Auswärtssieg. Dieser ist nach dem Spielverlauf betrachtet, verdient. Denn nur 10 x lag der HSV vorn, 13 x stand es Remis, aber 28 x führten die Gäste. „Die Enttäuschung ist groß und ich habe nicht erwartet, dass wirdas Spiel verlieren.“, so das erste Fazit von HSV-Trainerin Lucie Hribova. Dabei hatte ihr Team einen guten hoffnungsvollen Start hingelegt. Nach Gleichständen (1:1/2:2/5.) und einem Rückstand (1:2) führte es mehrmals mit zwei Toren. (4:2/5:3/6:4), aber auch leider auch mit 7:6 (16.) letztmals in der 1. Spielhälfte. Die Gäste glichen zum 7:7 (17.) aus und zogen bis zur Pause mit 15:12 und kurz danach mit 17:14 (34.) davon. „Diese Phase war von unserer Seite zum Vergessen, zu chaotisch  und es hat überhaupt nichts funktioniert. Wir haben viele technische Fehler gemacht und unsere Abwehr stand nicht gut“,bemängelte die HSV-Trainerin. Ihre Sieben kämpfte sich aber erfreulicherweise wieder zum 17:17 (36.) heran.

Lisa Rohrlapper (36) erzielte erstmals vier Tore in einem Punktspiel der Frauen

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Die beste Spielerin des Derbys und die beste Torschützin der Gäste (10/3), Romy Kolbe, erzielte das 18:17. Sie und auch die Schneeberger Bank erhielten danach eine Zeitstrafe (36:28.Min.). Leider konnte der personelle Vorteil der 6:4 Überzahl nicht genutzt werden. Ein vergebener Siebenmeter und eine Zeitstrafe folgten, so dass die Gäste sogar das 19:17 erzielten. Als Emma Bielawny (8/2) den Anschlusstreffer zum 18:19 erzielte, erhielt sie eine Zeitstrafe. Ihr Team spielte daher auch kurzzeitig, aber zum Glück ohne Folgen, in 4-6 Unterzahl. Als die beiden HSV-Torschützenbesten des Tages Vivian Dresel und Emma Bielawny zum 20:20 (44.) und zum 21:20 (45.) einnetzten, stand das hart umkämpfte, sehr spannende Derby auf der Kippe. Die SV-Sieben glich aber wieder aus und lag bei mehrmaligen Gleichständen (21:21/22:22/23:23) mehrmals knapp mit ein bis zwei Toren vorn. Leider konnten die Gastgeberinnen nach dem letztmaligen Gleichstand (25:25/54.) einige Torchancen nicht nutzen, während der SV zweimal traf (25:27/56:09.Min.). Aber auch nach dem 26:27 (57:42 Min.) und sogar 30 Sekunden vor Schluss hatte die im Ballbesitz befindliche HSV-Sieben die Chance, mindestens den Ausgleich zu erzielen. Leider scheiterte sie wie schon mehrmals vorher in diesem Derby mit unplatzierten Würfen an den guten Torhüterinnen der Gäste. Aber auch HSV-Torhüterin Julia Kluge stand ihnen nicht nach und sie hielt mit guten Paraden ihr Team im Spiel. „Die 2. Halbzeit war schon viel, viel besser. Es wurde gut gekämpft. Die Abwehr stand auch besser. Aber immer wieder haben wir den SV mit unseren unnötigen, leichtfertigen Fehlern ins Spiel gebracht. Das war am Ende auch spielentscheidend. Jetzt müssen wir versuchen, dass wir bei unseren nächsten beiden Auswärtsspielen wieder mit mehr Selbstvertrauen aufspielen und zeigen, dass wir besser Handball spielen können, als wie wir es diesmal gezeigt haben,“ergänzte die HSV-Trainerin. Lisa Rohrlapper erzielte erstmals vier Tore in einem Punktspiel der Frauen. Emilie Hunger wurde ihr erstes Tor noch verwehrt. Aber sie holte bei einigen guten Aktionen einige Siebenmeter heraus. Die Gäste konnten sich durch den Sieg zwei hochwichtige Punkte für ihren, aber noch nicht sicheren Klassenerhalt, erkämpfen. Die HSV-Sieben bleibt mit 10:6 Punkten als Tabellenzweiter noch im Medaillenbereich.

Bilder vom Spiel

Der HSV spielte mit:
Julia Kluge, Anna-Lea Schönherr (beide Tor), Emma Bielawny (8/2), Natalie Holeckova (2), Kristin Tippmann-Wendrock (1), Lisa Rohrlapper (4), Emilie Hunger, Lena Müller, Vivian Dresel (8/3), Lilly Heinrich (3), Kristin Glöckner, Lena Kummich, Clara Marie Leonhardt

Siebenmeter: HSV 8/5/ SV 8/4

Zeitstrafen: HSV 5 , SV 8  

Karlgeorg Frank