Frauen: HSV-Sieben gewinnt Sachsenliga-Bezirksderby 

Knieverletzung von Natalie Holeckova trübt die Stimmung

Sachsenliga: HSV 1956 Marienberg- HV Chemnitz II 22:21 (Hz 12:11)

Das nach dem Tabellenstand betrachtete „Spitzenspiel“ der Sachsenliga, das in der Sporthalle „Am Goldkindstein“ in Marienberg stattfand, wurde hinsichtlich der Spannung und Dramatik dieser Titulierung gerecht. Die Sieben des HSV bezwang als Zweitplatzierter den Spitzenreiter, die Drittliga-Reserve des HV Chemnitz II, knapp mit 22:21.

Mit 6:0 Punkten ist der HSV neuer Tabellenführer. „Es war das erwartet schwere Derby. Wir hatten diesmal mehr Glück als unsere Gäste. Von meiner Seite war es aber nach dem Spielverlauf betrachtet, ein verdienter Sieg. Sehr gefreut hat mich, dass viele Fans da waren und unsere Mädels sehr gut unterstützt haben.“ meinte eine über den Sieg zufriedene HSV-Trainerin Lucie Hribova.

Etwas bedenklicher wurde Lucie allerdings über die Knieverletzung von Natalie Holeckova. Das ist schon der zweite Ausfall, nachdem Kristina Tucanova bereits in Hoyerswerda verletzungsbedingt ausfiel. „Wir müssen nun abwarten, was die ärztlichen Diagnosen für beide ergeben. Wir alle wünschen den beiden Verletzten gute Besserung und hoffen, dass sie bald wieder fit sind.“

Gegen Chemnitz startete das HSV-Team super (3:0/4:1/8. Min.). Die Gäste kamen jedoch wieder zum 4:4 (10.) heran. Bis zum 12:11 Pausenstand verlief die Partie nach siebenmaligen Gleichständen und dreimaliger Führung des HVC (7:8, 7:9/ 9:10/26.) total ausgeglichen.

Als es letztmals mit 13:13 Remis (36. Min.) stand, folgte eine sehr gute Phase des HSV-Teams. Torhüterin Julia Kluge entschärfte einige Bälle. An der bei Siebenmetern eingewechselten Anna-Lea Schönherr verwarfen zweimal die Gäste. Zwei verwandelte Strafwürfe von Emma Bielawny, ein Treffer der jüngsten im Team, Lilly Heinrich, und zwei Tore der an diesem Tag herausragend spielenden Natalie Holeckova sorgten für einen hoffnungsvollen 18:13 Zwischenstand (45.).

Anna-Lea Schönherr (29) ärgerte die Gäste bei zwei Siebenmetern

Die HV C-Sieben gab niemals auf und kam noch zweimal gefährlich heran (19:16 20:17/55.). Als die junge Lilly Heinrich Routinier Sylke Sowa super anspielte und sie das 21:17 (56:09) erzielte, schienen die Messen gesungen. Das war aber ein Trugschluss. Die Gäste verkürzten durch ihre beste Spielerin und Torschützin (9/1 T) Sandra Hofmann zum 21:18.

Durch ein Überzahlspiel kamen der HVC zum 21:19 und 21:20 (58:30) brandgefährlich heran. Anschließend musste die bis zuletzt leidenschaftlich kämpfende HSV-Sieben mit der Verletzung von Natalie Holeckova einen weiteren Schock verdauen. Im folgenden Angriff wurde Kristin Tippmann-Wendrock bei einem energischen Durchbruch siebenmeterreif gefoult. Die zweitjüngste im Team, die Torschützenbeste des Tages (8/6T) Emma Bielawny verwandelte ihren sechsten Siebenmeter zum 22:20. Vierzig Sekunden blieben den Chemnitzerinnen noch.

Mehr als den Anschlusstreffer zum 21:22 ließ die HSV-Sieben nicht mehr zu. Mit großem Beifall der Fans und einem Freudeskreis des HSV-Teams wurde der sehr schwer erkämpfte Sieg bejubelt. Die Abschlusszeremonie lag wie üblich in den Händen von Frank Reimann. „Dass uns wieder einige technische Fehler passiert sind, wir Sandra nicht in den Griff bekommen und wir einige Torchancen nicht genutzt haben, schmälert unseren Erfolg aber nicht. Ich bin froh, dass unsere jungen Spielerinnen wieder mehr Verantwortung übernommen haben und gut mit den Routiniers harmonierten“, ergänzte Lucie Hribova zum Abschluss des Handballnachmittages.

Bilder vom Spiel (Christian Hahn)

Der HSV spielte mit:

Julia Kluge, Anna-Lea Schönherr, Jenny Hänig (alle Tor), Sylke Sowa (3), Leonie Tinney, Natalie Holeckova (6/1), Kristin Tippmann-Wendrock (1), Emma Bielawny (8/6), Lilly Heinrich (4), Michaela Mauleova, Emilie Hunger

Siebenmeter: HSV 8/7; HVC 5/3

Zeitstrafen: HSV 4; HVC 5

Karlgeorg Frank