Frauen: Gut gespielt und doch verloren
Ergebnis täuscht etwas über den Spielverlauf
Sachsenliga: AAC Amazonen Leipzig - HSV 1945 Marienberg 29:23 (Hz 14:14)
Im vorletzten Sachsenliga-Punktspiel der Saison 2022/23 musste sich die Frauenmannschaft des HSV 19456 Marienberg als Tabellenfünfter beim favorisierten Zweitplatzierten AAC Amazonen Leipzig leider nach großem Kampf, aber durchaus achtbar mit 23:29geschlagen geben. „Es ist kein schlechtes Spiel von uns gewesen. Wir haben uns gut verkauft und lange auf Augenhöhe mitgespielt. Erst in den letzten Minuten fiel die Niederlage mit sechs Toren etwas zu hoch aus. Das tut nach dem Spielverlauf etwas weh“, meinte die trotzdem nicht unzufriedene HSV-Trainerin Lucie Hribova. Ihr Team hat zwar nur zweimal (2:1 und 7:6) bis zum 14:14 Pausenstand geführt. Aber dabei stand es auch neunmal Remis. Das zeigt, dass die HSV-Sieben den Favoriten gut gefordert hatte. Nach dem letztmaligen Gleichstand (15:15/33.) und bis zum 16:19 Rückstand (42.) war das HSV-Team noch in Reichweite. Erst als die Amazonen auf 20:15 (45.) erhöhten und diesen Vorsprung bis zum 25:20 (52.) verwalteten, sah es nicht gut aus, obwohl beim Handball fünf Tore keine Siegeschance ist und in zehn Minuten noch aufgeholt werden können. Die Marienberginnen gaben sich nicht auf, sondern kämpften sich wieder zweimal auf drei Toren (22:25 /54./ 23:26 /56:45 Min.) heran. Die Partie stand auf der Kippe. Weil die AAC-Verantwortlichen auch die Gefahr erkannten und nahmen sie ihre letzte Auszeit, die vorher schon vom HSV genommen wurde. Die AAC-Sieben erhöhte zum 27:23 (57:26) und die Bergstädterinnen kassierten danach (58:18 Min.) eine Zeitstrafe, in der die Amazonen noch zwei Treffer erzielten. Gegenüber dem Hinspiel, bei dem man bei der 29:39 Niederlage chancenlos war, boten die Erzgbirgerinnen diesmal eine deutlich bessere Leistung. Diese bescheinigte auch die HSV-Trainerin, die ergänzend meinte: „In der 1. Halbzeit haben wir sehr gut in der Abwehr und im Angriff gespielt. Ab der 45. Minute haben wir wieder einige leichte Fehler gemacht, die vom Gegner sofort bestraft wurden. Die Amazonen haben sich nach der Pause auch gesteigert und hatten uns scheinbar etwas unterschätzt. Es war trotzdem eine sehr gute Teamleistung meiner Mädels. Sie haben alle haben vorbildlich gekämpft. Wir hatten aber leider nicht viel Wechselmöglichkeiten und einige mussten voll durchspielen. In der entscheidenden Schlussphase hatten wir daher auch nicht die Kraft, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Für die gute Unterstützung, die uns wieder unsere extra angereisten Fans bei diesem schweren Spiel gegeben haben, bedanken wir uns alle bei ihnen recht herzlich.“ Vivian Dresel war mit 11/7Toren die Torschützenbeste des Tages und baute damit ihren Vorsprung in der Bestenliste der Liga einen Spieltag vor Saisonschluss gegenüber ihrer Verfolgerin Marketa Zemanova auf 37 Tore aus. Die HSV-Sieben hat jetzt 25:17 Punkte und ist Tabellensechster, weil Rödertal II gewann und punktgleich ist. Zwischen beiden Teams wird nächste Woche entschieden, wer Fünfter wird. Bei Punktgleichheit ist der HCR im Vorteil. Der SV Schneeberg hat sich mit einem 40:20 Kantersieg gegen den HV Chemnitz II den Sachsenmeistertitel vorzeitig gesichert. Die HV-Sieben steigt ab, sollte es zwei Absteiger geben. Sollten drei absteigen, dann muss Rückmarsdorf runter. Die weitere Medaillenvergabe wird erst am letzten Spieltag bei den Partien Amazonen - Schneeberg, Rückmarsdorf - Mockau und Döbeln - Rödertal II entschieden, wobei Mockau die beste Ausgangsposition auf den Vizemeistertitel hat. Es bleibt weiter spannend.
Der HSV spielte mit:
Anna-Lea Schönherr (Tor), Clara Marie Leonhardt, Kristin Tippmann-Wendrock (1), Leonie Tinney (4), Lisa Rohrlapper (3), Nikola Holeckova (2), Vivian Dresel (11/7), Lena Kummich (2), Luise Ehnert
Siebenmeter: HSV 7/7, AAC 3/3
Zeitstrafen: HSV 4, AAC 3
Karlgeorg Frank