Frauen: Handball Krimi ohne Happyend

Wechselbad der Gefühle - drohende Niederlage vermieden, aber auch Sieg vergeben

Sachsenliga: HSV 1956 Marienberg - HSG Neudorf/ Döbeln 21:21 (Hz: 13:12)

Beim Heimspielstart der Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg bekamen die erfreulicherweise zahlreich erschienen Zuschauer wieder einmal einen bis in die letzten Sekunden spannenden Sachsenliga-Handball-Krimi zu sehen. Ein Happyeend gab es aber leider nicht. Denn die hart umkämpfte Partie zwischen der HSV-Sieben und den Gästen von der HSG Neudorf/Döbeln endete Unentschieden 21:21. Nach dem Spielverlauf betrachtet, ist es aber ein beiderseits gerechtes Ergebnis. Die Zuschauer und die Aktiven erlebten dabei ein Wechselbad der Gefühle. Die ebenfalls dabei voll geforderte und ihr Team von außen antreibende HSV-Trainerin Lucie Hribova meinte dazu: „Wir sind katastrophal gestartet. In der 10. Minute stand es 1:7 und uns ist in dieser Phase gar nichts gelungen. Danach kamen wir langsam ins Spiel (5:7 /16.). Die Achterbahnfahrt ging bis zum erstmaligen Ausgleich (11:11/28.) weiter“. Als Spieldirigentin Kristin-Tippmann Wendrock einen Ball der HSG clever abfing und sie mit einem Kontertor die erstmalige Führung für ihr Team und den 13:12 Pausenstand erzielte, hofften alle HSV-Fans, dass nun der Knoten geplatzt sei.

Mit einem Kontertor konnte Kristin Tippmann-Wendrock (7) die Pausenführung für den HSV herstellen.

Danach sah es auch hoffnungsvoll aus, denn nach dem 13:13 zogen die Marienbergerinnen in ihrer besten Phase des Krimis erstmals mit drei Toren (16:13/37.) davon. „Leider haben wir in der Folge wieder einige gut herausgespielte Torchancen nicht genutzt und wieder die HSG-Torhüterin berühmt geworfen“, resümierte die damit unzufriedene HSV-Trainerin. Die Gäste kamen daher leider wieder heran (17:17/42.) und gingen aber letztmals mit 18:17 (43.) in Führung. Anschließend stand es dreimal Remis (18:18/19:19/20:20) und ebenso führte das HSV-Team (19:18/20:19/21:20 56/50). HSV-Torhüterin Julia Kluge war es zu verdanken, dass ihr Team gegen die körperlich überlegenen Gäste die Partie offen hielt. Sie musste mehrmals mit starken Paraden die Abwehrfehler und die leider anhaltende Angriffsschwäche ihres Team ausgleichen. Schrecksekunden gab es, als sie mehrmals u. a . auch durch Kopftreffer zu Boden ging. Sie gab ihrer bis zuletzt aber sehr gut kämpfenden Sieben großen Rückhalt. Auch die HSV-Torschützenbeste des Tages, Vivian Dresel, (6/2) wurde einige mal schwer gefoult, so dass sie mehrmals aus dem Spiel genommen und behandelt werden musste. Sie fehlte daher auch in der entscheidenden Schlussphase. Als es 21:21 (57:50) stand, hatten beide Teams die Chance, zu gewinnen. Schrecksekunden für die HSV-Fans und die HSV-Sieben folgten, als die Torschützenbeste der HSG Sandra Pohl (10/5T), 20 Sekunden vor Schluss zum Siebenmeter antrat. Sie verwandelte, aber dabei betrat sie die Linie und das Tor wurde von den gut agierenden Schiedsrichtern nicht gegeben. „Am Ende war das Glück für uns, aber auf der anderen Seite aber auch schade, dass wir den letzten Angriff nicht mit einem Torwurf erfolgreich abgeschlossen haben. Nach dem schlimmen Start können wir aber froh sein, dass wir den einen Punkt erkämpft haben. Aber nachdem wir uns so gut zurückgekämpft haben, ist es bedauerlich, dass wir nicht gewonnen haben. Leider konnte ich einigen Mädels, die bisher nur wenige Sachsenligaspiele bestritten haben, auf Grund des sehr knappen Spielverlaufs keine Einsatzzeiten bieten. Das Risiko war mir zu groß. Sie werden aber ihre Chancen erhalten, zumal wir in den nächsten Spielen personell nicht so gut besetzt sind, wie wir es heute erfreulicherweise waren. Die Saison wird uns alles abverlangen, denn in der Liga kann jeder jeden schlagen. Daher werden wir um jedes Tor und jeden Punkt bis zuletzt hart kämpfen müssen. Die bessere Tagesform wird immer entscheiden, ob wir das Spiel gewinnen oder verlieren“, zog die HSV-Trainerin ihr Fazit und blickte schon voraus.

Der HSV spielte mit:
Julia Kluge, Viktorie Hoskova, Anna-Lea Schönherr (alle Tor), Emma Bielawny (1), Clara Marie Leonhardt, Natalie Holeckova (3), Kristin Tippmann-Wendrock (3), Lisa Rohrlapper, Lena Müller (2), Vivian Dresel (6/2), Lena Kummich (3), Nikola Holeckova (3), Kristin Glöckner

Siebenmeter: HSV 4/2, HSG 8/6
Zeitstrafen: HSV 5, HSG 7

Karlgeorg Frank