Frauen: Sachsenliga-Spitzenreiter lässt Punkte in Marienberg
Revanche für Hinspielniederlage geglückt
Sachsenliga: HSV 1945 Marienberg - SV Schneeberg 28:27 (10:14)
Im einzigen Erzgebirgskreisderby der Sachsenliga der Frauen das es in dieser höchsten Spielklasse Sachsen gibt, bezwang die Sieben des HSV 1956 Marienberg zu Hause in einem dramatischen und bis zuletzt spannenden Verlauf den Spitzenreiter SV Schneeberg knapp mit 28:27. Dabei bekamen die ca. 200 begeistert mitgehenden Zuschauer in der Sporthalle „Am Goldkindstein“, unter denen sich auch viele Fans der Gäste befanden, ein faires und bis zuletzt hart umkämpftes Match geboten. Das Derby entwickelte sich wieder zu einem, nervenaufreibenden, sehenswerten Handballkrimi. Vor dieser beeindruckenden Kulisse, die zudem Saison-Zuschauerrekord war, begann die HSV-Sieben hoffnungsvoll und führte mit 3:2 (4.). Die 9x in Folge siegreichen Gäste ließen sich nicht irritieren, sondern traten fortan wie ein Spitzenreiter sehr selbstbewusst auf. Sie zogen nach dem 3:3 (7.) durch starkes Abwehrverhalten und druckvollem Angriffsspiel mit 10:4 (19.) auf 12:7 (24.) davon und lagen zur Pause mit 14:10 vorn. „Die 1. Halbzeit von uns war nicht so besonders. Wir lagen immer hinten und haben viele unnötige Fehler gemacht, die das SV-Team bestraft hat“, meinte die HSV-Trainerin Lucie Hribova dazu. Ihr Team startete danach besser und kämpfte verbissen, um wieder heranzukommen. Die SV-Sieben verwaltete aber clever ihren 1-2 Tore Vorsprung. Als die aktuell führende in der Torschützenbeste der Liga, Vivian Dresel, das 20:20 (45.) erzielte, begann die dramatische Schlussphase. Die Gäste zogen wieder mit 22:20 davon und führten letztmals mit 23:22 (53.). Als Lisa Rohrlapper erstmals ihr Team mit 24:23 (54.) nach vorn brachte, stand es danach noch viermal Remis und der Spitzenreiter lag immer mit einem Tor zurück. Dabei gab auch Torhüterin Julia Kluge ihrer aufopferungsvollen Abwehr wieder guten Rückhalt. Beim 27:27 (59:23) nahm die HSV-Trainerin eine Auszeit und motivierte ihr Team noch einmal. Nikola Holeckova tankte sich mit einer energischen Einzelaktion durch die SV-Abwehr und wurde siebenmeterreif am Abschluss gehindert. Den fälligen Strafwurf verwandelte ihre diesmal wieder hervorragend spielende Schwester Natalie zum riesig umjubelten 28:27 Sieg. Danach folgte wieder das stimmungsvolle Abschlussritual und der Dank an das Team durch HSV-Fan Frank Reimann.
Natalie Holeckova (13/8) und Lena Kummich (5) waren die HSV-Torschützenbesten des Tages. Beim spielstarken Spitzenreiter waren es Lisa Görner (8) und Romy Kolbe. „Wir haben uns alle über den schwer erkämpften, knappen Sieg riesig gefreut. Das war ein toller Abend. Eine sehr gute Teamleistung von uns war es vor allem in der 2. Halbzeit. Wir haben dabei zwar auch einige vermeidbare Fehler gemacht. Aber trotzdem haben die Mädels geackert und super gekämpft und sind mit großem Einsatz in die Lücken gegangen. Dafür möchte ich meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Denn sie hat sich nach dem vier-Tore Rückstand wieder vorbildlich herangekämpft. Ich habe mich mit meinen Teams sehr gefreut, dass uns unsere Fans wieder so gut unterstützt haben und mit uns diesen schönen Erfolg miterleben konnten. Das sehr spannende Derby war eine Werbung für den Frauenhandball“, resümierte eine zufriedene HSV-Trainerin. Die SV-Sieben ist trotz der Niederlage weiterhin Spitzenreiter, punktgleich mit Döbeln (23:9) und vor Mockau (22:10Pkt.), weil auch die Verfolger Niederlagen einstecken mussten. Mit 19:13 Punkten bleibt die HSV-Sieben Sechster.
Der HSV spielte mit:
Julia Kluge, Anna-Lea Schönherr (beide Tor), Clara Marie Leonhardt, Nikola Holeckova (2), Natalie Holeckova (13/8), Kristin Tippmann-Wendrock, Lisa Rohrlapper (1), Leonie Tinney(4), Vivian Dresel (3), Lena Kummich (5), Leah-Marie Hennig
Siebenmeter: HSV 8/8, SV 11/9
Zeitstrafen: HSV 6 und 1xRot, SV 5
Karlgeorg Frank