Frauen: Siegtor in letzter Sekunde

Glücklicher Sieg mit bitterem Wermutstropfen
Sachsenliga: HSV 1945 Marienberg - TuS Leipzig-Mockau 27:26 (Hz 11:15)

Beim vorletzten Heimspiel der Saison 2022/23 bekamen die erfreulicherweise wieder sehr zahlreich erschienen 150 Zuschauer beim Spitzenspiel der Handball-Sachsenliga zwischen der Frauenmannschaft des HSV 19456 Marienberg und dem TuS Leipzig -Mockau eine erneut hart umkämpfte und sehenswerte Partie geboten.

Bevor diese angepfiffen wurde, gab es eine Schweigeminute für unseren allseits beliebten und geachteten jahrzehntelangen Fan und Helfer unseres HSV, unseren Sportfreund, Herrn Michael Günther, der am 07. März im Alter von 67 Jahren plötzlich und total unerwartet verstorben war.

Diese entwickelte sich in der 2.Halbzeit wieder zu einem Handballkrimi, bei dem es ein erfreuliches Happy End, aber leider auch einen bitteren Wermutstropfen für die HSV-Sieben gab. Denn bei dem sehr schwer erkämpften, knappen 27:26 Heimsieg hat sich Spieldirigentin Natalie Holeckova in der45. Minute bei einer unübersichtlichen Abwehraktion mit einer TuS-Spielerin im Sprung und nach Ballgewinn bei der Landung den Fuß umgeknickt. Sie musste sogar leider herausgetragen werden (Gute Besserung). „Ich freue mich wie bestimmt alle unsere Fans und natürlich meine Mädels über die beiden Punkte. Die Verletzung von Natalie schmälert aber unsere Freude sehr. Gebrochen ist zum Glück nichts und wir hoffen und wünschen natürlich, dass sie schnell wieder gesund wird. Sie wird uns für die nächsten Partien aber leider sehr fehlen“, war das erste Fazit einer sehr zufriedenen, aber auch sehr traurigen HSV-Trainerin Lucie Hribova. Ihr Team konnte in der 1. Halbzeit nur auf ein Remis beim 3:3 verweisen. Sonst lag es gegen die selbstbewusst auftretenden Gäste ständig und sogar einmal mit 5:10 (19.) und zur Pause mit 11:15 zurück. „Wir haben dabei wieder zu viele technische Fehler gemacht und zu zeitig unsere Angriffe abschlossen. Die uns körperlich überlegene, sehr gute Abwehr der Gäste hat es uns zudem schwer gemacht, in gute Wurfpositionen zu kommen. Wenn wir es geschafft hatten, sind wir an der Torhüterin gescheitert“, meinte die HSV-Trainerin dazu. Als sich die TuS-Sieben sogar mit 17:12 absetzen konnte, sah es nicht gut für den HSV aus. Die HSV-Sieben gab sich aber nicht auf und war beim15:16 und 16:17 wieder dran. Oftmals konnten die HSV-Spielerinnen nur unfair gestoppt und am Torwurf gehindert werden und fanden sich mit Schmerzen am Hallenboden wieder. Als Natalie Holeckova mit einer Einzelaktion erstmals wieder zum 20:20 (44.) ausgleichen konnte und sie kurz danach ausfiel, wurden die folgenden Minuten zum Krimi. Ihre Schwester Nikola Holeckova übernahm ihre Position und brachte mit einer super Einzelaktion ihr jetzt auch leidenschaftlich in der Abwehr agierendes Team erstmals mit 22:21 (48.) in Front. Nikola war zudem gemeinsam mit der wieder sehr gut aufgelegten Leonie Tinney die besten HSV-Werferinnen des Tages, wobei sie jeweils 8 Tore erzielten. Die Gäste glichen erneut aus und die HSV-Sieben ging mit 24:22 und 25:23 in Führung. Mehr ließ die TuS-Sieben nicht zu und kam wieder zum 25:25 und 26:26 (59.) heran. Als sie 30 Sek. vor Spielschluss im Ballbesitz waren, hatten sie die Möglichkeit den Sieg zu landen. Ihnen passierte aber in der hektischen Schlussphase ein Abspielfehler und HSV-Trainerin nahm sofort 20 Sekunden Vorschluss eine Auszeit die fruchtete. Denn Leonie Tinney spielte Emma Bielawny auf Linksaußen super an, die mit einem platzierten Wurf den Siegestreffer drei Sekunden vor Abpfiff unter riesigen Jubel der HSV-Sieben und der Fans landete.

Sprichwörtlich in letzter Sekunde gelang Emma Bielawny der Siegtreffer.

In den Freudentanz der HSV-Spielerinnen wurde die verletzte Natalie hineingetragen. Von den Fans wurden das HSV-Team mit viel Beifall bedacht und ihnen für ihre super Steigerung nach der Pause gedankt. „Wir haben nach der Pause richtig Gas gegeben, haben die Ruhe bewahrt und uns niemals aufgegeben. Alle Mädels haben Spielanteile bekommen und es war wieder, trotz einiger Fehler, die aber beim Handball immer passieren, eine sehr gute Teamleistung. Es war aber auch ein sehr glücklicher Sieg für uns. Denn Mockau hatte sogar in der letzten Minute die größere Chance, das Spiel zu gewinnen: Die Partie hätte anders enden können. Ich bedanke mich auch bei unseren Fans recht herzlich, die uns wieder bis Zuletzt Rückhalt gegeben haben“, meinte die HSV-Trainerin.

Bilder vom Spiel

Der HSV spielte mit:
Julia Kluge, Anna-Lea Schönherr (beide Tor), Clara Marie Leonhardt, Emma Bielawny (1) Kristin Tippmann-Wendrock, Leonie Tinney (8), Natalie Holeckova (3), Nikola Holeckova (8), Vivian Dresel (6/3), Lena Kummich (1), Leah-Marie Hennig

Siebenmeter: HSV 4/3, TuS 2/2

Zeitstrafen: HSV 2, TuS 8 1xRot

Karlgeorg Frank