Frauen: Torhüterinnen trugen zum Sieg bei
Sieg musste mit starkem Einsatz erkämpft werden
Sachsenliga: HSV 1956 Marienberg - HSG Rückmarsdorf 36:23 (16:12)
Wer von den Handballfans gedacht hatte, dass die Sachsenliga- Handballpartie der Frauenmannschaft des HSV 1956 Marienberg gegen den Oberliga-Absteiger HSG Rückmarsdorf, wegen ihres souveränen 36:25 Hinspielsieges eine leichte Aufgabe im Heimspiel werden sollte, der war bestimmt überrascht, über das selbstbewusste Auftreten der Gäste. Die HSG-Sieben ging zwar nur einmal mit 1:0 in Führung und nur 4x und letztmals beim 6:6 (14.) stand es Remis. Aber auch im weiteren Verlauf bis zum 16:12 Halbzeitstand und bis zur 40. Minute spielte die HSG-Sieben auf Augenhöhe mit. Dabei war keinesfalls erkennbar, dass die Gastgeberinnen am Ende einen so deutlichen und souveränen 36:23 Sieg und damit 15:13 Punkte bejubeln könnten. „Ich bin mit dem sehr wichtigen und am Ende deutlichen Sieg erst einmal sehr zufrieden. Die Gäste haben uns mit ihrer Manndeckung gegen Vivian Dresel oder gegen Leonie Tinney etwas überrascht. Es hat besonders bis zur Pause etwas gedauert, bis unsere Mädels die richtigen Mittel dagegen gefunden haben. Obwohl damit in der Abwehr der HSG viel große Lücken waren, haben wir diese nicht richtig genutzt. Wir hatten auch anfangs Probleme in der Abwehr. Insbesondere haben wir ihre gute Linkshänderin Lisa Radomski nicht in der Griff bekommen. Schade für die HSG war es, dass sie sich verletzt hatte. Ich denke, das Ergebnis mit ihr wäre für uns nicht so deutlich ausgefallen. Ich wünsche ihr gute Besserung und dass sie bald wieder fit ist“, war das erste Fazit von HSV-Trainerin Lucie Hribova. Ihr Team startete nach der Pause sehr gut und zog mit 19:12 (34.) davon. Dass beim Handball so ein sicherer Vorsprung nicht zum Ausruhen führen darf und man die Punkte damit noch nicht im Kasten hat, wurde ja sogar von der Nationalmannschaft der Männer bei der WM jetzt allen verdeutlicht. Die sich nie aufgebende HSG-Sieben kam wegen einer Flaute beim HSV wieder zum 16:20 (38.) heran . Zu mehr reichte es nicht, weil sich die HSV-Spielerinnen wieder fingen, sehenswerte Treffer erzielten und sich die Abwehr stabilisierte. Die HSV-Sieben setzte sich dadurch systematisch (25:18/47) und spielentscheidend (30:19/52.) weiter ab. Dabei mussten die Tore meistens unter großem persönlichen Einsatz erzielt werden. Mehrmals konnten die HSV-Spielerinnen nur durch Fouls am Torwurf gehindert werden. Kreisläuferin Lisa Rohrlapper (2T) und die Torschützenbeste des Tages aus dem Feld, Leonie Tinney (8T), sahen sich oftmals nach energischen Aktionen am Boden wieder. Die fälligen Siebenmeter wurden dann von Vivian Dresel (10/8 T) verwandelt. Sie festigte damit ihre Führung in der Bestenliste der Liga. Auch Natalie Holeckova (6T) spielte wieder torgefährlich. Erfreulich war auch, dass alle HSV-Spielerinnen Tore erzielen konnten.
Die Torhüterinnen Viktorie Hoskova und Julia Kluge gaben ihrem Team wieder guten Rückhalt. Es war wieder eine gute Teameleistung, zumal die Gäste sich leidenschaftlich gegen die Niederlage gestemmt haben. „Wir haben zwar deutlich gewonnen, aber das Zusammenspiel war nicht optimal. Wir haben Anspiele zum Kreis gemacht, obwohl Lisa von zwei Spielerinnen abgeschirmt war. Es ist zwar gut, dass wir unser Kreisanspiel insgesamt verbessert haben, aber wir müssen dabei noch cleverer werden. Wir müssen weiter gut trainieren und versuchen, uns zu verbessern. Denn wir haben es demnächst mit Gegnern zu tun, die uns wieder alles abverlangen und uns voll fordern werden“, freute sich die HSV-Trainerin, aber bleibt kritisch und hebt nicht ab. Die teils überraschenden Ergebnisse des Spieltages (SC Markranstädt II - Amazonen 24:18, Hoyerswerda - HV Chemnitz II (26:28), Klotzsche - Döbeln 33:29) zeigen zudem, dass in der Tabelle Bewegung ist und bis auf Hoyerswerda kein Team abgeschlagen ist.
HSV spielte mit:
Julia Kluge, Viktorie Hoskova (beide Tor), Kristin Tippmann-Wendrock (3), Natalie Holeckova (6), Nikola Holeckova (2), Vivian Dresel (10/8), Lisa Rohrlapper (2), Leonie Tinney (8), Lena Kummich (4), Luise Ehnert (1)
Siebenmeter: HSV 10/8, HSG 7/4
Zeitstrafen: HSV 6, HSG 6
Karlgeorg Frank