Info: Zwei Joker im Handballsport

Freie Presse vom 25.10.2022 von Thomas Schmidt

Karlgeorg Frank und Justin Wendt sind von Sachsens Sportminister geehrt worden. Beide gehören zum HSV Marienberg, haben aber unterschiedliche Wurzeln

ANNABERG/MARIENBERG Mit gleich zwei „Jokern im Ehrenamt“, eine Auszeichnung, die gemeinnütziges Engagement als Trumpf im Sport würdigt, sind die Handballer des HSV Marienberg bedacht worden. Karlgeorg Frank ist in der Sächsischen Staatskanzlei ebenso für seinen langjährigen Einsatz ausgezeichnet worden wie Justin Wendt, der die Ehrung in der Kategorie der jungen Engagierten aus den Händen von Sportminister Armin Schuster in Radebeul erhielt. Der Minister bezeichnete die Ehrenamtlichen als „elementare Säule des sächsischen Breitensports“, egal, ob als Trainer, Schiedsrichter, Helfer oder Betreuer. „Die mehr als 76.500 Ehrenamtlichen in unseren Vereinen sind Dauerläufer für die inklusive und integrative Kraft des Sports. Ohne ihr Engagement gäbe es keine Olympiasieger und Weltmeister“, betonte Schuster, der dieses Jahr 42 Frauen und Männer für ihren Einsatz in der Sport- und Sportjugendarbeit auszeichnete.

An den erfahrensten „Joker“, den 93 Jahre alten Gunter Engelbrecht aus der Sportstadt Riesa, reicht Karlgeorg Frank mit seinen gerade mal 74 Jahren nicht heran. Aber der Erzgebirger, der als Elfjähriger bei Fortschritt Buchholz mit dem Handballsport begonnen hat, ist diesem bis heute treu geblieben. Zahlreiche Funktionen hat er bekleidet, organisierte schon 1963 Schulturniere, begann 1967 als Übungsleiter. „Fast ein Vierteljahrhundert, von 1980 bis 2004, war ich Vorsitzender der Kreisspielleitung Annaberg. Damals gab es einen sehr umfangreichen Spielbetrieb mit Kreismeisterschaften, Pokalturnieren sowie Schul- und Vereinstitelkämpfen“, so der Ausgezeichnete, der auch sehr viele Jahre aktiv war oder ist – als Trainer auf der Bank, als Hallensprecher am Mikrofon oder als Schiedsrichter auf dem Parkett. Auch außerhalb des Handballs kämpfe er für seinen Sport – etwa 1992 als Gründungsmitglied des Stadtsportbundes und von 1990 bis 2008 als Präsidiumsmitglied des Kreissportbundes Annaberg. Nachdem er jahrzehntelang beim Handball-Club Annaberg- Buchholz aktiv war und diesen Club auch mitinitiiert hatte, wechselte er 2004 zum HSV Marienberg, den er von 2013 bis 2020 als Präsident leitete. In diesem Verein ist er nach wie vor Vorstandsmitglied. Für seine Initiativen ist Karlgeorg Frank schon oft gewürdigt worden – unter anderem mit der Ehrenplakette des Kreissportbundes, dem Verbandsehrenzeichen und der Ehrennadel in Gold des Handballverbandes Sachsen sowie der Ehrenplakette des Landessportbundes. Nun ist der „Joker“ dazugekommen. „Ein schöner Abend mit vielen Gesprächen und einem Gläschen Wein. Das war in Ordnung“, sagte der 74-Jährige nach der Auszeichnung in Radebeul.

Das sagt Justin Wendt auch. Der Marienberger stammt aus einer Handballfamilie, Mutter und Vater sind im HSV ebenso aktiv wie der 22-Jährige, der zu den acht jugendlichen Preisträgern gehörte. Auf so viele Meriten wie der 62 Jahre ältere Frank kann er logischerweise nicht verweisen. Aber er hat, nachdem er von 2007 bis 2014 als Spieler auf dem Parkett stand, den Schiedsrichterweg eingeschlagen. Zudem ist er Schiedsrichterwart und Vorstandsmitglied beim HSV und eben erst wiedergewählt worden.

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