FP/Frauen: Traumstart für Marienbergs Handballerinnen
Freie Presse vom 26.8.24 | Lokalsport | Text und Foto: Andreas Bauer
Verwandelte alle fünf Siebenmeter und traf viermal aus dem Spiel heraus: Sarah Martin
Bei keiner anderen Mannschaft der Oberliga Sachsen dürfte das Durchschnittsalter so niedrig sein wie bei den HSV-Damen. Dennoch überraschten sie zum Saisonauftakt sogar ihren Trainer.
Marienberg - Mit einem klaren Auswärtssieg sind die Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg in die neue Saison der Oberliga Sachsen gestartet. Beim SC Markranstädt II setzten sich die Erzgebirgerinnen mit 39:23 (19:9) durch, was sogar HSV-Trainer Chris Tippmann etwas ins Staunen brachte. Schließlich hatte der Gegner in der ersten Jahreshälfte eine ähnlich beeindruckende Rückrunde hingelegt wie die Marienbergerinnen, die es damit sogar noch auf Platz 3 der Abschlusstabelle schafften. Befürchtungen, dem extrem jungen Team könnte über den Sommer die Konstanz abhanden gekommen sein, bestätigten sich allerdings nicht. „Das Gute war, dass wir gegen eine ebenfalls ziemlich junge Mannschaft gespielt haben, die das hohe Tempo mitgehen wollte“, so Tippmann.
Die Vorbereitung war für den HSV tatsächlich nicht einfach gewesen. Da die B-Jugend-Spielerinnen, die häufig bei den Damen ausgeholfen hatten, bis zum Ferienbeginn fast jedes Wochenende doppelt im Einsatz waren, durften sie die Ferien ausgiebig genießen. So beschränkte sich der Vorbereitungsbeginn auf den Kreis der etwas erfahrenen Spielerinnen, erst später stießen die Talente hinzu. Und doch wirkte die Marienberger Mannschaft am Samstagabend in Markranstädt bestens eingespielt. „Der Gegner hat offensiv verteidigt und uns damit unter Druck gesetzt, aber die Spielerinnen haben immer eine Lösung gefunden“, lobt Tippmann seine Schützlinge, die sich anfangs noch nicht absetzen konnten. Mit vier Toren in Folge zogen sie dann aber doch auf 11:5 davon, sodass die Weichen in dieser Auftaktpartie bereits nach 16 Minuten gestellt waren.
Beeindruckend war vor allem die Variabilität im Spiel der Gäste, von denen sich alle Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintrugen. Selbst die beiden Zwei-Minuten-Strafen von Torjägerin Leonie Tinney, die aufgrund einer drohenden Roten Karte länger auf der Bank Platz nehmen musste, brachten den HSV nicht aus dem Konzept. Aus dem Rückraum und über Außen sorgten fast alle Akteurinnen für Gefahr. Dank mehrerer erfolgreicher Tempogegenstöße brachte es Lena Kummich auf acht Treffer. Noch ein Tor mehr ging auf das Konto von Sarah Martin, die alle fünf Siebenmeter verwandelte. „Es ist schon beeindruckend, wenn eine 16-Jährige in diesen Drucksituationen so cool bleibt“, fand Tippmann, der die gesamte Mannschaft für einen rundum gelungenen Auftritt lobte. Nicht nur spielerisch, sondern auch konditionell überzeugten die Marienbergerinnen, die in der Schlussphase den längeren Atem hatten und ihren Vorsprung gegen Ende noch einmal deutlich nach oben schraubten. |anr
Für den HSV spielten:
Julia Kluge/Anna-Lea Schönherr/Helene Enger (alle Tor), Kristin Tippmann-Wendrock (3), Martha Langer (4), Lena Kummich (8), Leni Winkler (4), Lucia Iffert (1), Sarah Martin (9/5), Lisa Rohrlapper (3), Emma Bielawny (3), Leonie Tinney (4)
Siebenmeter: SCM2 4/3, HSV 5/5
Zeitstrafen: SCM2 3, HSV 4