FP: Jugend soll es in der Oberliga erneut richten
Freie Presse vom 23.8.24 | Lokalsport | Text und Foto: Andreas Bauer
Nach einer bärenstarken Rückrunde wollen die HSV-Fans mit ihrer Mannschaft auch in der neuen Saison viele Siege bejubeln.
Zum starken Marienberger Endspurt in der Vorsaison haben gleich mehrere Nachwuchs-Handballerinnen beigetragen. Auf sie setzt der Verein auch weiterhin - wohl wissend, dass es nun schwerer wird.
Marienberg - Da die Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg im vergangenen Spieljahr zwei Siege gegen den SC Markranstädt II feiern konnten, dürfte dieser Gegner der Mannschaft zum Auftakt der neuen Saison in der Oberliga Sachsen gerade recht kommen. Trainer Chris Tippmann sieht in der Partie, die am Samstag, 19 Uhr in der Leipziger Tieflandsbucht steigt, dagegen einen „schweren Start“. Er hat großen Respekt vor den Gastgeberinnen, da sie in der vergangenen Rückrunde eine ähnlich beeindruckende Erfolgsserie hingelegt haben wie seine Schützlinge. Aus der Abstiegszone schaffte es die SC-Reserve so noch auf Rang 6, während Marienberg mit zehn Siegen aus den letzten elf Spielen noch Bronze holte.
„Das war schon der Wahnsinn“, sagt Tippmann beim Blick zurück. Obwohl im Laufe der Saison insgesamt sieben B-Jugend-Spielerinnen ins Team aufrückten und viele der 16-Jährigen gleich ran mussten, spielte sich der HSV förmlich in einen Rausch. Mit acht Siegen am Stück startete das Team in die Rückrunde - und verschaffte sich gehörig Respekt. „Aber so geht es sicherlich nicht weiter“, tritt Tippmann trotz aller Freude über den Bronzerang auf die Euphoriebremse. Trotz des Abschieds der erfahrenen Schwestern Nikola und Natalie Holeckova wurden keine externen Neuzugänge verpflichtet. Stattdessen setze der Verein ganz bewusst auf den eigenen Nachwuchs, der für die Weiterentwicklung Spielpraxis braucht. „Dabei hatten wir im Frühjahr einen echten Lauf“, gesteht der Coach, der die Messlatte nicht zu hoch anlegen möchte: „Mir müssen akzeptieren, dass es auch mal nicht so gut läuft.“ Mit der 41-jährigen Spielmacherin Kristin Tippmann-Wendrock und Torhüterin Julia Kluge (34) gehören nur noch zwei Routiniers zum Kader. Mit ihren 24 Jahren ist Torjägerin Vivian Dresel bereits eine der erfahreneren Akteurinnen, doch nach einer Knieverletzung fällt sie noch monatelang aus. Umso mehr Last ruht auf den Schultern von Leonie Tinney, die mit ihren 23 Jahren als Werferin vorangehen muss. An ihrer Seite wollen sich zahlreiche ambitionierte Talente beweisen, die ihr Können bereits angedeutet haben. Abzuwarten bleibt, mit welcher Konstanz sie dies abrufen können. „Wichtig wird sein, wie wir in die Saison reinkommen“, sagt Tippmann, der zum Auftakt gern gegen die ebenfalls junge und dynamische Mannschaft punkten würde.