Frauen: Blitzstart überrascht Gegner
Oberliga Sachsen: HSV 1956 Marienberg - SV Rotation Weißenborn 38:33 (20:14)
Zum Heimspiel der HSV-Frauen trafen sich der Vorjahresdritte (HSV) und der amtierende Vizemeister (Rotation Weißenborn)der Oberliga. Im Vorjahr mussten die Marienbergerinnen zwei Niederkagen einstecken. Also war das Team gewarnt. Mit einem sensationellen Start überrumpelten die HSV Frauen die Gäste aus Weißenborn.
Nach zwölf Minuten hatte das HSV-Team einen Vorsprung von 10:2 herausgespielt. Das gelang mit schnellen Gegenstößen und einer sicheren Abwehr. Die Gäste sahen das Problem und nahmen ihre erste Auszeit schon nach sechs Minuten.

Der HSV wollte laut Trainer Chris Tippmann unbedingt die Rechnung aus dem Vorjahr begleichen. „Wir haben in der vergangenen Saison gegen Weißenborn nie unser Potenzial abgerufen, was auch mit unseren vielen Verletzungen zu tun hatte“, so Tippmann. Diesen Sonntagabend zeigten die jungen Marienbergerinnen bei ihrem 38:33-Heimsieg nun auf eindrucksvolle Weise, was wirklich in ihnen steckt.
Dazu kam, dass die HSV-Spielerinnen ihr erstes Heimspiel seit Monaten sehnlichst erwarteten. „Wir hatten einfach wieder Bock“, sagt Torhüterin Helene Enger, der diese Einstellung deutlich anzumerken war. Von Beginn an brachte sie die Gäste zur Verzweiflung. „Die ersten Bälle sind die wichtigsten“, so die gerade mal 17-jährige Keeperin, die sich, ihr Team und die Fans mit jeder Parade etwas mehr in Ekstase versetzte. „Das funktioniert nur mit einer guten Abwehr“, so die Torhüterin, die den Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg sieht: „Für uns alle war es ein unbeschreibliches Gefühl, einfach Leidenschaft pur.“
Nach dem Pausenstand von 20:14 schraubten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung beim 26:16 in den zweistelligen Bereich (37.), trotzdem war dieses temporeiche Spitzenspiel längst nicht entschieden. Gleich mehrfach kamen die Weißenbornerinnen bis auf fünf Tore heran, doch zur Wende reichte es nicht. „Bei zwei, drei Toren Abstand wäre es noch einmal spannend geworden“, sagt Rotation-Torjägerin Julia Kiulies. Dass es trotz ihrer zwölf Treffer nicht so weit kam, habe vor allem am schwachen Start gelegen. „Wir haben dieses Spiel in den ersten sieben Minuten verloren“, bilanziert die 27-Jährige, die zugleich großen Respekt vorm jungen Marienberger Team zeigte: „Sie sind gut ausgebildet und haben sich diesmal phasenweise in einen Rausch gespielt.“
Letztlich habe auch eine Rolle gespielt, dass „Marienberg auf jeder Position doppelt besetzt ist“. Dass sich Laura Kiulies so gut mit den Gegebenheiten beim HSV auskennt, hat mit ihrer Arbeit als Lehrerin am Marienberger Gymnasium zu tun. Dort sieht sie einige ihrer jungen Gegenspielerinnen fast täglich. Nach Spielende gab es daher so manche herzliche Umarmung. Dazu werden wohl noch Auswertungen in den nächsten Tagen kommen, zumal beide Teams im Titelrennen ein Wörtchen mitreden wollen.
Der HSV spielte mit:
Helene Enger, Julia Kluge (beide Tor), Amy-Aaliyah Knoch, Kristin Tippmann-Wendrock (1), Martha Langer (5), Lena Kummich (3), Leni Winkler (2), Laura Meyer (6), Lisa Preißler, Tamara Schreiter (1), Marie Elisabeth Seidel, Sarah Martin (1), Lisa Rohrlapper (7), Emma Bielawny (4), Leona Wagner (5/5), Vivian Dresel (3)
Siebenmeter: HSV 6/5, SVR 7/6 vom Spiel
Zeitstrafen: HSV 4, SVR 5