Frauen: Rödertalbienen nehmen Punkte mit

Oberliga Sachsen: HSV 1956 Marienberg - HCRödertal II 22:27 (11:13)

Die erste Halbzeit verlief sehr ausgeglichen. Beide Teams wechselten immer wieder die Führung. Mit mehr als zwei Toren konnte sich keine Mannschaft absetzen. Kurz vor der Halbzeitpause begann das Spiel zu kippen. Rödertal machte einen zwei Tore Vorsprung fix. 

Beste HSV-Werferin: Emma Bielawny (38) erzielte sieben Treffer

Direkt nach Wiederanpfiff baute die Reserve der Rödertalbienen mit drei weiteren Treffern in Folge ihreFührung aus. Damit schien die Moral der Gastgeberinnen endgültig gebrochen, wobei Tippmann seinem Team keinen Vorwurf machte. „Man muss einfach akzeptieren, dass das seine sehr gute Mannschaft war“, so der HSV-Coach. Geschickt hätten es die Rödertal-Bienen geschafft, das von Marienberg erhoffte Tempo aus der Partie zu nehmen. Sie spielten ihre Angriffe clever aus, womit Ballverluste – und somit Tempogegenstöße – vermieden wurden. Und selbst als die Kreise von Mathilde Thun nach der Pause eingeengt wurden, war kein Leistungseinbruch spürbar. „Dadurch haben sich Lücken für ihre Teamkolleginnen ergeben“, erklärt Tippmann, der diesen Aspekt auch auf die fehlende Erfahrung in seinem Team zurückführt.

„Das Ziel des HC Rödertal ist es, den Abstand zwischen der ersten und zweiten Mannschaft zu verringern. Und wenn sie so auftreten wie bei uns, werden sie dieses Ziel wohl auch erreichen“, zollte HSV-Trainer Chris Tippmann Respekt und fügte hinzu: „Sie haben viel Qualität.“ Körperlich und auch individuell seien die Rödertal-Bienen den Gastgeberinnen überlegen gewesen, wobei die individuelle Klasse vor allem an einer Spielerin deutlich wurde. Gemeint ist Mathilde Thun – eine österreichische Junioren-Nationalspielerin, die mit ihrer Auswahl erst vor kurzen im Halbfinale der U-19-Europameisterschaft stand und im Sommer den HCR verstärkte. Mit elf Toren stellte die 18-Jährige auch in Marienberg ihr Können unter Beweis. Dass es nicht mehr wurden, lag einer speziellen Deckungsvariante des HSV in der zweiten Halbzeit. Doch auch dieser taktische Schachzug konnte die Niederlage nicht verhindern, die sich zu Beginn noch nicht wirklich abzeichnete.

Aufs Haftmittel der Gäste wollte er die Niederlage nicht zurückzuführen, obwohl der Ball in dieser Partie auffallend klebrig war. Beim Rollen blieb er rasch am Boden kleben, selbst von den Händen einiger Spielerinnen löste er sich mitunter nur schwer, was zu einigen technischen Fehlern führte. „Entsprechend sah der Hallenboden danach aus“, berichtet Tippmann, der darin allerdings keine Ausrede sucht. Stattdessen hofft er darauf, dass die jungen HSV-Spielerinnen, die nun mit 6:2 Punkten Tabellenrang 4 belegen, aus solchen Partien die richtigen Lehren ziehen.

Bilder vom Spiel

Der HSV spielte mit:
Helene Enger, Julia Kluge (beide Tor), Kristin Tippmann-Wendrock, Martha Langer, Lena Kummich (3), Leni Winkler, Laura Meyer (6), Lisa Preißler, Lucia Iffert, Tamara Schreiter (1), Sarah Martin, Lisa Rohrlapper (2), Emma Bielawny (7), Leona Wagner (2/2), Vivian Dresel (1)

Siebenmeter: HSV 2/2, HCR 4/3
Zeitstrafen: HSV 7, HCR 5