wJA: Meister auf den letzten Drücker
Marienbergs Handballerinnen erfüllen sich ihren Titeltraum
Viele von ihnen gehören bereits im Damenbereich zu den Stammkräften. Der Gewinn der Sachsenmeisterschaft war den A-Jugend-Spielerinnen des HSV aber lange versagt geblieben – bis jetzt.
Mit der Qualifikation für die Regionalliga Sachsen können die C-Jugend-Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg die Saison für ihren Verein perfekt abrunden. Die Gelegenheit dazu bot sich ihnen am vergangenen Samstag bei einem Turnier in Görlitz. Andere HSV-Spielerinnen genießen dagegen ihr erstes freies Wochenende nach langer Zeit, nachdem sie zuletzt Geschichte geschrieben haben.
Gemeint sind die A-Juniorinnen, die in Dresden zum ersten Mal die Sachsenmeisterschaft gewinnen konnten. Für alle Beteiligten war es der krönende Abschluss einer Reise, die bereits im August 2018 begann. Damals übernahm Chris Tippmann den Trainerposten der Mannschaft, die zu jener Zeit in der D-Jugend auf Tore- und Punktejagd ging.
Rasante Entwicklung
„Das ist schon eine ziemlich außergewöhnliche Geschichte“, sagt Tippmann, der zuvor eine zweijährige Pause eingelegt hatte. Nun hatte er wieder Lust auf Handball – und dazu noch viele Ideen. Zusammen mit dem Talent und der Energie der Mannschaft ergab das einen außergewöhnlich guten Mix, wie die Ergebnisse und vor allem die rasche Entwicklung vieler Spielerinnen zeigten.
Das Besondere dabei: Tippmann, der sich zuvor stets auf einen Altersbereich konzentriert hatte, wechselte mit den Spielerinnen stets in die nächste Altersklasse. Er blieb dem Team damit ebenso treu wie fast alle Spielerinnen, deren Potenzial und Fortschritte bemerkenswert waren. Seit ihrem 16. Geburtstag sind fast alle Spielerinnen Teil der Damen-Mannschaft, die inzwischen ebenfalls von Tippmann trainiert wird und in der Sachsenliga der Frauen zur Spitze gehört.
„Ein emotionales Highlight“
Obwohl die jungen Marienbergerinnen bei den Frauen lange Spitzenreiter waren und letztlich Bronze erkämpften, blieb ihnen ein anderer Erfolg lange verwehrt. „Den Bezirkspokal haben wir zwar mehrfach gewonnen, aber zu einem Titel auf Landesebene hat es nicht gereicht“, blickt Tippmann zurück. Einen besonders bitteren Moment erlebten die HSV-Juniorinnen im vergangenen Jahr, als ihnen ein einziger Punkt zum Sachsenmeistertitel fehlte. Da viele von ihnen demnächst fest in den Frauenbereich wechseln, bot sich der Mannschaft in dieser Saison zum letzten Mal die Chance, diesen Bann zu brechen.
Als Sieger ihrer Staffel zogen die Marienbergerinnen dann auch ins Final-Four-Turnier um die Meisterschaft ein, doch aufgrund der Verletzungen mehrerer Rückraum-Spielerinnen waren die Vorzeichen nicht gerade günstig. Trotzdem folgte dem 31:15-Halbfinalsieg gegen den OHC Bernstadt ein ebenso souveräner 19:14-Finalsieg gegen den MSV Dresden. „Weil wir so oft knapp gescheitert waren, war das ein emotionales Highlight“, sagt Tippmann, der nun auf möglichst viele weitere solcher Momente im Frauenbereich hofft.
Halbfinale: HSV - OHC Bernstadt 31:15 (16:7)
Der HSV spielte mit:
Amy-Aaliyah Knoch (4), Helene Enger, Martha Langer (6), Lisa Preißler (1), Lucia Iffert (2), Tamara Schreiter (5), Marie Elisabeth Seidel, Sarah Martin (9), Leona Wagner (4)
Siebenmeter: HSV 0, SGK 1
Zeitstrafen: HSV 1, SGK 1
Finale: MSV Dresden – HSV 14:19 (5:11)
Der HSV spielte mit:
Amy-Aaliyah Knoch (3), Helene Enger, Martha Langer (5), Lisa Preißler (1), Lucia Iffert, Tamara Schreiter, Marie Elisabeth Seidel (2), Sarah Martin (4/2), Leona Wagner (4)
Siebenmeter: MSV 1, HSV 2
Zeitstrafen: MSV 0, HSV 0